Ataaseq! Unser erstes Buch ist fast da – Sila Cover Reveal
Heute ist ein Tag, auf den wir schon ziemlich lange hin fiebern: Das Cover für SILA, unser erstes Buch, ist da! Als ich vor über einem Jahrzehnt meine Heimat Grönland verließ und nach Deutschland kam, gab es einen Traum: Die Geschichten meines Volkes, unsere Weisheit, unsere Sorgen und unsere Hoffnungen in die deutsche Sprache zu bringen.
Das SILA Cover: Wenn grönländische Kunst auf deutsches Design trifft
Schau dir diesen Buchtitel an – ist es nicht wunderschön? Georg Olsens Aquarelle erzählen bereits die ganze Geschichte, bevor du auch nur eine Seite aufgeschlagen hast. Der grönländische Illustrator hat mit seinen zarten, aber kraftvollen Pinselstrichen die Seele Grönlands eingefangen.

Aber ein Cover entsteht nicht nur durch Illustration. Björn Pollmeyer, der Gestalter der deutschen Version, hat aus Georg Olsens Kunstwerken ein Cover geschaffen, das deutsche Leser:innen sofort anspricht. Die Typografie, die Farbbalance, die Komposition – alles fügt sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen, das sowohl die grönländische Authentizität bewahrt als auch den deutschen Buchmarkt versteht.
SILA – Ein Wort, das alles bedeutet
SILA wird [si’la] ausgesprochen.
Für uns Grönländinnen und Grönländer ist SILA mehr als nur ein Wort – es ist Philosophie. Es bedeutet Wetter und Vernunft zugleich. Es verbindet das, was um uns geschieht, mit dem, was in uns geschieht. Genau wie diese Geschichte.
Als ich Lana Hansens SILA Erzählung zum ersten Mal las, wusste ich: Das ist es. Das ist die Geschichte, mit der wir beginnen müssen. Denn SILA erzählt von Tulugaq – einem Jungen wie so viele in Grönland, der zwischen zwei Welten lebt.
Georg Olsens Aquarelle: Die Seele der Arktis
Georg Olsen versteht Grönland. Seine Aquarelle auf dem SILA Cover sind keine oberflächlichen Illustrationen – sie sind Fenster in unsere Welt. Der majestätische Eisbär im Zentrum des Covers, gezeichnet mit einer Mischung aus Zartheit und Kraft, verkörpert alles, was Grönland ausmacht: Schönheit, Stärke und Verletzlichkeit.
Olsens Rabe, Tulugaq, schwebt über der Szenerie, seine schwarzen Schwingen kontrastieren dramatisch mit den hellen Tönen des Eises. Die Aquarelltechnik lässt die Farben ineinander fließen, genau wie in SILA die Grenzen zwischen Realität und Traum, zwischen Mensch und Tier verschwimmen.
Warum gerade diese Geschichte?
In SILA kann sich Tulugaq in einen Raben verwandeln. Für uns Inuit ist das Teil unserer Kultur. Unsere Ahnen wussten, dass die Grenzen zwischen Mensch und Tier, zwischen Traum und Wirklichkeit fließend sind. Tulugaq trägt diese alte Weisheit in sich, während er gleichzeitig in der modernen Welt lebt, zur Schule geht, sich in Asiaq verliebt.
Aber da ist noch etwas anderes in SILA – etwas, das mir das Herz bricht und gleichzeitig Hoffnung gibt: Der Geist des Inlandeises spricht zu Tulugaq über den Klimawandel.
Ein Anfang, kein Ende
Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis wir SILA, unser erstes Buch, in den Händen halten. Dann denken wir an alle Geschichten, die noch kommen werden. An die klassischen Erzählungen meiner Großmutter. An die zeitgenössischen Stimmen junger grönländischer Autorinnen und Autoren. An die Kinderbücher, die Kindern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen werden, wie wir in der Arktis leben.
SILA von Lana Hansen, gefühlvoll übersetzt von Carsten Wilms, illustriert von Georg Olsen, gestaltet von Björn Pollmeyer, erscheint zur Frankfurter Buchmesse 2025 bei uns im Inuit Verlag.
Qujanaq – Danke, dass du Teil dieser SILA Reise bist. Dass du bereit bist, mit Tulugaq zu fliegen, mit der arktischen Tierwelt zu träumen und mit uns allen für unsere Erde zu kämpfen.
Warum Ataaseq?
Ataaseq bedeutet »eins« auf Kalaallisut (Gröndändisch). SILA ist unser erstes Buch – aber gewiss nicht unser letztes. Lass uns gemeinsam die Brücke zwischen Grönland und Deutschland bauen, eine Geschichte nach der anderen.